Chronik des Vereins

Als der Bürgerverein 1969 sein fünfzigjähriges Jubiläum feierte, konnte man nicht wissen, dass durch fehlerhafte mündliche Überlieferungen zu spät gefeiert wurde. Möglich, dass durch kriegsbedingte Pausen das Vereinsleben 1919 neu begann; das Gründungsdatum steht jedenfalls mit dem 31. Oktober 1911 fest (Quelle: Der Weserbote vom 02. November 1911) Aus den Bauernschaften Golzwarden, Schmalenfleth, Boitwarden und Rosenburg sollte der Kreis der Mitglieder kommen, wie eine vorher erschienene Zeitungsanzeige verlauten ließ. Schon am Gründungsabend traten mehr als dreißig Mitglieder aus den eben genannten Bezirken dem Verein bei. Zu ihrem 1. Vorsitzenden wählte die Versammlung den Pastoren Wiesel, zu seinem Stellvertreter H. Harksen, als Kasenführer O. Höveling und als Schriftführer C. tom Diek.

Mit der Zeitungsanzeige am 02. November 1911 im Weserboten lud der Bürgerverein Golzwarden und Umgebung für den folgenden Sonntag zu einer Versammlung im Vereinslokal Becker ein. Man gab sich eine Satzung, besprach die Mitglieder-Aufnahme und versuchte, mit einer Vorschlagsliste für die bevorstehenden Gemeinderatswahlen ersten bescheidenen Einfluss auszuüben.

Soweit die Nachrichten aus dem Gründungsjahr 1911. Da der Chronist sich für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg nur auf sehr dürftiges Schriftmaterial stützen kann, beruft er sich vorwiegend auf die Aussagen älterer Mitbürger. Danach wurden im Bürgerverein die heimatlichen Bräuche innerhalb der Dorfgemeinschaft besonders bei Festen und Feiern gepflegt. Im Jahre 1926 kam mit der Gründung einer vereinseigenen Sterbekasse als weitere Aufgabe des Vereins die gegenseitige Unterstützung bei Sterbefällen hinzu. Je nach Alter war bei einem Beitrag von einer Reichsmark das Sterbegeld von 25 bis 75 RM gestaffelt. 1965 erhöhte sich das Sterbegeld auf 90 DM; mit dem Jahresende 1985 liefen die Leistungen der Sterbegeldkasse jedoch aus.

Von den Männern, die im Verein in den letzten Jahrzehnten Verantwortung trugen, sind Christian Krieger, Hans Klostermann und August Hesemann genannt worden. Für die Zukunft erhoffen die Vorstandsmitglieder noch mehr Anregungen und Unterstützungen, auch von den jüngeren Dorfbewohnern, damit der Bürgerverein seine Aufgaben zum Wohle aller weiterhin erfüllen kann.

(Soweit die Ausführungen von Gerd Müller, die er in seinem Buch „Golzwarden“ Chronik der früheren Gemeinde 1988 veröffentlicht hat)


Zu ergänzen wäre, dass der Verein unter dem Vorsitz von Helmut Hahl 1999 eine neue Satzung bekommen hat:

§ 3 Zweck und Tätigkeit des Vereins

Der Verein folgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.

Zweck des Vereins ist die Förderung der Heimatpflege und Heimatkunde. Der Satzungszweck wird verwirklicht durch die Durchführung heimatkundlicher und kultureller Veranstaltungen, sowie den Veranstaltungen von allgem. Interesse. In besonderen Fällen vertritt der Verein auch die Bürger in und um Golzwarden und Schmalenfleth. Der Verein ist selbstlos tätig. Er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. Der Verein ist politisch und konfessionell ungebunden.


Aus der Nachkriegszeit sind folgende 1. Vorsitzende bekannt:

Vor 1953-1967 Karl Struck

1967 – 1971 Hans Witte

1971 – 1976 Anton Oetken

1976 – 1991 Herbert v. Nethen

1992 – 1993 Willy Oetken

1994 – 1996 Dieter Schellstede

1997 – 2000 Helmut Hahl

2001 – 2003 Walter Böning

2004 – 2016 Dieter Poppe

2016 – 2017 Lüder Lüschen

2017 – 2019 Volker Köhler (kommissarisch als 2. Vorsitzender)

seit 2019 Sascha Stolorz